Homöopathie bei Grippe – Hilfen zur Selbsthilfe

Homöo­pa­thie ist die Krank­heits-Behand­lung mit beson­de­ren Arz­nei­mit­tel-Signa­len. Anders als sonst in der Medi­zin sind homöo­pa­thi­sche Mit­tel nicht gegen Beschwer­den oder Stö­run­gen gerich­tet. Son­dern tei­len dem Orga­nis­mus mit, in wel­che Rich­tung er sei­ne Selbst­hei­lungs­kräf­te len­ken soll. Bei­spiel Fie­ber: Stan­dard-Fie­ber­zäpf­chen, z. B. aus Par­acet­amol, blo­ckie­ren die Fähig­keit des Kör­pers, hei­len­des Fie­ber zu erzeu­gen. Homöo­pa­thi­sche Mit­tel, z. B. spe­zi­ell zube­rei­te­te Rin­de des Roten Chi­na­rin­den-Bau­mes, ver­mit­teln hin­ge­gen den Impuls: “Kör­per­tem­pe­ra­tur nach Ver­nich­tung der Erkäl­tungs-Viren kon­trol­liert sin­ken las­sen!” Hin­weis: Vie­le homöo­pa­thi­sche Mit­tel müs­sen indi­vi­du­ell pas­send gewählt wer­den, damit sie rich­tig wir­ken. Chi­na­rin­de, kurz auch “Chi­na” genannt, wirkt beson­ders gut, wenn ein Pati­ent stark schwan­ken­des Fie­ber hat, beson­ders über­emp­find­lich z. B. gegen Berüh­rung ist oder Blä­hun­gen hat.

Eini­ge sol­cher typi­schen “Beson­der­hei­ten” der fol­gen­den zwölf homöo­pa­thi­schen Arz­nei­mit­tel kön­nen auch medi­zi­ni­schen Lai­en bei fie­ber­haf­ten grip­pe­ar­ti­gen Infek­ti­ons­krank­hei­ten die Aus­wahl eines oder meh­re­rer geeig­ne­ter Mit­tel erleich­tern. Alle Heil­mit­tel wur­den von dem erfah­re­nen homöo­pa­thi­schen Kin­der­arzt Dr. Micha­el M. Hadul­la, Hei­del­berg, spe­zi­ell für gesund­heit­li­che Pro­ble­me vor­ge­schla­gen, die im Zusam­men­hang mit grip­pa­len Infek­ten, grip­pe­ar­ti­gen Infek­ti­ons­krank­hei­ten oder ver­gleich­ba­ren Virus­in­fek­tio­nen auf­tre­ten. Hin­weis: Selbst­be­hand­lung darf in kei­nem Fall die not­wen­di­ge, stan­dard­ge­rech­te medi­zi­ni­sche Ver­sor­gung erset­zen. Homöo­pa­thi­sche Selbst­be­hand­lung ist als Ergän­zung die­ser Ver­sor­gung gedacht.

Typi­sche Beschwer­den bei den weni­gen Men­schen, die nach­weis­lich an Vogel­grip­pe erkrankt waren: Hohes Fie­ber, Hus­ten und Atem­not, außer­dem Durch­fall, Erbre­chen, Bauch­schmer­zen, Schmer­zen des Lun­gen­fells sowie Nasen- und Zahn­fleisch­blu­ten. Zudem zei­gen sich bei Blut­tests Ver­än­de­run­gen der Blut­kör­per­chen und fast alle Pati­en­ten haben eine, oft gefähr­li­che Lun­gen­ent­zün­dung. Bei eini­gen Erkrank­ten fan­den sich über­haupt kei­ne oder völ­lig ande­re Beschwerden.
Homöo­pa­thi­scher NameDeut­scher NameLeit­sym­pto­me
Aco­ni­tum napel­lus D200Blau­er Eisen­hut, SturmhutTro­cke­nes Fie­ber mit Unru­he und Herz­klop­fen, Schüt­tel­frost, rascher Fie­ber­an­stieg, har­ter Puls, kein Schweiß, alles schlim­mer abends und nachts um 24 Uhr, bei Wär­me und Berüh­rung. Durst auf kal­tes Was­ser; bit­te­rer Geschmack im Mund; Ruhe­lo­sig­keit; gro­ße Angst; Panikzustände.
Arse­ni­cum album D12wei­ßes ArsenikTro­cke­ne Schleim­häu­te, jucken­de Haut, Brenn­schmer­zen, all­ge­mei­ne Schwä­che, gro­ßer Durst, Appe­tit­lo­sig­keit, Abma­ge­rung, schwä­chen­de, äußerst übel­rie­chen­de Durch­fäl­le, z.T. mit Erbre­chen, deut­li­che Ver­schlim­me­rung nachts, durch Käl­te und Ruhe, bes­ser durch Wär­me und Bewe­gung, Unru­he. Gro­ße Angst mit Ruhe­lo­sig­keit; Todesfurcht.
Bap­ti­sia D200Wil­der IndigoGefühl von Zer­schla­gen­heit am gan­zen Kör­per; sehr star­ke Benom­men­heit; Wahnvorstellungen.
Bel­la­don­na D200Toll­kir­schePlötz­li­che und hef­ti­ge Beschwer­den, die schnell abklin­gen, Haut und Schleim­häu­te sind stark gerö­tet und tro­cken, Schluck­be­schwer­den, gro­ße Licht‑, Geschmack‑, Berührungs‑, Schmerz- und Geräusch­emp­find­lich­keit, Herz­klop­fen, oft hohes Fie­ber, Schüt­tel­frost, häm­mern­de Kopf­schmer­zen. Gro­ße Unru­he mit Angst und Furcht; Wahn­vor­stel­lun­gen; Wutanfälle.
Bryo­nia D200Zaun­rü­beAkut ent­zünd­li­che Pro­zes­se mit lang­sam stei­gen­dem Fie­ber, tro­cke­nen Schleim­häu­ten, sehr gro­ßem Durst. Tro­cke­ner, schmerz­haf­ter Hus­ten mit ste­chen­den Tho­rax­schmer­zen, ste­chen­de Gelenk­schmer­zen, Gelen­ke heiß, gerö­tet, berüh­rungs­emp­find­lich, gereizt, Ver­schlech­te­rung durch Wär­me und Bewegung. 
Cup­rum metal­li­cum D12Kup­ferGene­rel­le Krampf­nei­gung, Kol­laps mit Zya­no­se der Haut und Käl­te des gan­zen Kör­pers, krampf­ar­ti­ger tro­cke­ner Hus­ten mit Hei­ser­keit und Atem­not, schnei­den­de Schmer­zen im Gas­tro­in­testi­nal­trakt. Schlim­mer durch Berüh­rung, Schreck, Erbre­chen, Hit­ze, vor der Regel; bes­ser durch Trin­ken von kal­tem Wasser. 
Eupa­to­ri­um per­fo­li­a­tum D200Was­ser­hanfAus­ge­präg­tes Zer­schla­gen­heits­ge­fühl, Glie­der­schmer­zen und Schmerz­haf­tig­keit im gan­zen Kör­per, gro­ßes Durst­ge­fühl, aber Trin­ken reizt zum Erbre­chen, tags­über heiß ohne Schweiß, nachts fros­tig oft infol­ge feucht­kal­ter Witterung.
Ipe­cacu­an­ha D200Brech­wur­zelStän­di­ge Übel­keit mit Erbre­chen und Elen­dig­keits­ge­fühl im Magen, Erbre­chen erleich­tert nicht (selbst bei lee­rem Magen), Zun­ge ist nicht belegt, sekretrei­cher Hus­ten mit Schleim­ras­seln, Ersti­ckungs­an­fäl­le, star­ker Spei­chel­fluss, Ver­lan­gen nach Frisch­luft, häu­fi­ges Begleit­sym­ptom ist Nasenbluten. 
Phos­pho­rus D12Phos­phorGro­ße, ner­vö­se Erreg­bar­keit; über­emp­find­lich gegen alle Sin­nes­ein­drü­cke; rasche Ermüd­bar­keit und Schwä­che; man­geln­de Kon­zen­tra­ti­ons­fä­hig­keit; Kopf­schmer­zen; Schwin­del; Blu­tungs­nei­gung aus Nase, Mund, Lun­ge und Darm, Heiß­hun­ger; Ver­lan­gen nach kal­ten Geträn­ken, die aber erbro­chen wer­den; Schmer­zen zwi­schen den Schulterblättern.
Rhus toxi­coden­dron D200Gift­su­machRei­ßen, Zie­hen und Steif­heit in allen Glie­dern. Tro­cke­ner, quä­len­der Hus­ten, vor allem nachts. Fol­gen von Erkäl­tung, Durch­näs­sung, Über­an­stren­gung, Käl­te- und Wet­ter­emp­find­lich­keit, all­mäh­li­che Bes­se­rung durch Bewe­gung, rezi­di­vie­ren­de Haut­aus­schlä­ge mit Bla­sen, Bren­nen, Jucken.
Tar­ta­rus eme­ti­cus D12Brech­wein­steinGro­ße Erschöp­fung, Herz-Kreis­lauf­schwä­che, ersti­cken­de Kurz­at­mig­keit, zähes Spu­tum, Schleim­ras­seln, erschwer­tes Abhus­ten, Übel­keit und Erbre­chen bis zur Erschöp­fung; kal­ter, kleb­ri­ger Schweiß. Schlim­mer durch Bewe­gung, Wär­me, im Lie­gen, mor­gens; bes­ser durch Abhus­ten, Auf­sit­zen im Bett.
Ver­atrum album D200Ger­mer, wei­ße NieswurzKreis­lauf­schwä­che mit kal­tem Schweiß, Frie­ren, Zit­tern, bläu­lich-röt­li­che Haut, reis­was­ser­ar­ti­ge, star­ke Durch­fäl­le, gro­ße Übel­keit, Erbre­chen, Mus­kel­krämp­fe, Zuckun­gen, rapi­de fort­schrei­ten­de Erschöp­fung, Lee­re- und Elends­ge­fühl im Magen, Durst auf viel kal­tes Was­ser. Rascher Kräf­te­ver­fall; äußer­li­ches und inner­li­ches Käl­te­ge­fühl. Kal­ter Schweiß auf der Stirn. Schlim­mer durch kal­te Geträn­ke; bes­ser durch Wärme.

Anwen­dung: Bei ers­ten Krank­heits­zei­chen von den 1–2 am bes­ten pas­sen­den Mit­tel aus der Vor­schlags­lis­te jeweils 3 Kügel­chen im Mund zer­ge­hen las­sen. Nach einer Stun­de eine wei­te­re Dosis ein­neh­men. Über den wei­te­ren Krank­heits­ver­lauf im Abstand von 6–10 Stun­den jeweils Ein­nah­me der gewähl­ten Mit­tel. Hin­weis: Die Anga­ben zu der Ver­dün­nung (D12, D200) der Mit­tel bezie­hen sich aus­schließ­lich auf eine aku­te Erkrankung.

Unsere homöopathische Apotheke

Autor
• Rai­ner H. Buben­zer, pres­se­team volks­dorf – Ham­bur­ger Medi­zin­re­dak­ti­on, März 2006.
Quel­le
• Stahl E, Hadul­la MM, Rich­ter O: Homöo­pa­thi­sche Behand­lung der Vogel­grip­pe. Zeit­schrift für Klas­si­sche Homöo­pa­thie. 2006; 1(50):15–22.
wei­te­re Infos
Vogel­grip­pe, H5N1-Grip­­pe-Pan­­de­­mie und die Optio­nen der Homöopathie
Lese­tipp
Micha­el Hadul­la und Olaf Rich­ter: Unse­re homöo­pa­thi­sche Apo­the­ke. € 29,50.
Zu bestel­len bei: Staufen-Medizinprodukte.
Bahn­hof­stra­ße 33
73033 Göppingen.

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